Jugend Foto Marathon 2015: Endspurt für Publikumspreis

90 Teilnehmer, zehn Aufgaben, 900 Bilder: Am Samstag, 9. Mai, starteten Fotografinnen und Fotografen im Alter von neun bis 14 Jahren zum Jugend Foto Marathon 2015. Am Sonntag, 17. Mai, wurden in den City Arkaden die Preise verliehen. Noch bis zum 3. Juni 2015 sind die Bilder aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer dort ausgestellt und können für den Publikumspreis nominiert werden. 

Startschuss an der Börse  © 2015 by Anne-Marie Kuhn
Startschuss an der Börse © 2015 by Anne-Marie Kuhn

„Einzigartig: Das gibt’s nur hier“, „Alles neu: Der Mai ist gekommen“ und „Sportlich: Von hier sieht alles anders aus“: Die Aufgaben des diesjährigen Jugend Foto Marathons regten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, sich ihre ganz eigenen Bilder von Wuppertal zu machen. Die Ergebnisse sind noch bis zum 3. Juni 2015 in den City Arkaden zu sehen.

Dabei können die Besucher der City Arkaden ihre Lieblingsbilderstrecke wählen. Teilnahmekarten liegen am Infostand aus. Unter den Besuchern, die abstimmen, werden Einkaufsgutscheine für die City Arkaden verlost.

Service als Schlüssel: was Dienstleister von der Königshöhe lernen können

Leider passiert es mir immer wieder, dass ich Dinge verliere oder irgendwo liegenlasse. Mein Autoschlüssel ist nun ganz von selbst zu mir zurückgekehrt – kein Wunder, sondern guter Service.

© http://www.restaurant-koenigshoehe.de/
© http://www.restaurant-koenigshoehe.de/

Ich hatte seit einiger Zeit meinen Autoschlüssel nicht mehr gesehen, aber da wir praktischerweise zwei haben und ich eigentlich sicher war, ihn in einer Jackentasche, in der Küche oder sonst wo wiederzufinden, hatte ich mir bis zum Sonntag keine großen Gedanken darüber gemacht. Glücklicherweise blieb mir die verzweifelte Suche nach dem Schlüssel erspart. Und das kam so: Unser Lieblingsitaliener ist die Königshöhe . Ein zum Restaurant ausgebautes Vereinsheim gegenüber einer Schrebergartenanlage auf eben jener Höhe über Wuppertal. Seit Januar gibt es die „Königshöhe 2“ ganz in unserer Nähe.

Mit skeptischer Neugier haben wir die Höhe im Tal am Sonntag getestet, doch noch bevor wir diskutieren konnten, welches Lokal gemütlicher, welche (in Details voneinander abweichenden) Speisekarten besser und ob die Qualität von Speisen und Service gleichermaßen gegeben ist (die Antwort ist übrigens: ja!), sprach mich eine der Angestellten an: „Haben Sie Ihren Schlüssel abgeholt?“ „Nein“, sagte ich. (Denn ich hatte nicht die geringste Idee, ihn dort liegengelassen zu haben.) Dann sollten wir das unbedingt tun, mahnte sie, und für den Fall, dass eine der neuen Kolleginnen – schließlich gebe es nun zwei Standorte und daher einige neue Gesichter – uns nicht kennen würde, erläuterte sie mir, wo der Schlüssel aufbewahrt wurde. Später kam eine weitere Angestellte, erleichtert, endlich die Besitzer des Schlüssels ausfindig gemacht zu haben. Sogar bei einem Händler unseres Kleinwagens habe sie angerufen, um unsere Namen herauszufinden.

Daraus lässt sich eine Zutatenliste für guten Service zusammenstellen:

  • Jeden Kunden aufmerksam wahrnehmen und individuell behandeln
  • Sich die „Probleme“ des Kunden, soweit es angemessen ist, zu eigen machen
  • Unkonventionelle Wege gehen und über den Tellerrand hinausschauen, um Interesse am Gegenüber und Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen

Ob gastronomischer Service oder PR-Dienstleistung: Je besser die Beziehung zwischen den „Geschäftspartnern“ ist, desto mehr Zukunft hat sie. Ein umsichtiger Service wirkt Wunder in der Kundenbindung und sollte stets mehr als eine nüchterne Leistungserbringung sein. In diesem Sinne: „buon anno“ und Ihnen viel Erfolg sowie erfreuliche Geschäftsbeziehungen im Jahr 2015!

IT-Medien im Digitalen – Argumentation mit Hackebeilchen

Unter dem wenig originellen Titel „Futter für Facebook“  beschäftigt sich der Marketing- und Medientitel Horizont in der Printausgabe der vergangenen Woche mit „Medienmarken im Netz“, besonders mit IT-Titeln. Die Zusammenfassung des Gesprächs mit IDG-Vorstand York von Heimburg (Computerwochegreift aus meiner Sicht zu kurz.

axt
© 55laney69

„Medienmarken werden im Digitalen unwichtiger“, fasst Horizont-Autor Roland Pimpl sein Gespräch mit IDG-Vorstand York von Heimburg zusammen. Er führt aus: „Stattdessen sollten die Redaktionen – nicht mehr nach Titeln organisiert, sondern nach Themen – doch lieber gleich die Algorithmen von Such- und Social-Media-Plattformen füttern, dies gar parallel für mehrere Titel. Und weil die Redaktionen das alles dann nicht mehr schaffen, sollten sie externe Inhalte hinzuziehen, etwa von Bloggern.“

Tatsächlich werden unter den CW-Redakteuren auch „Autoren von anderen IDG-Marken“ vorgestellt, wie etwa Horst Ellermann, Chefredakteur der CIO. Ob ich einem Redakteur des Konradin-Verlags mit seinem breiten Spektrum an Fachtiteln ein Thema vorschlage oder dem Medienhaus-Verlag, der die prominenten Zeitschriften IT-DIRECTOR , IT-MITTELSTAND  und MOBILE BUSINESS  herausgibt: Die Redakteurin des Schwestermagazins sitzt häufig auf der anderen Seite des Schreibtischs.

Schon als Print quasi konkurrenzlos war, zogen Fachredaktionen selbstverständlich „externe Inhalte“ hinzu. Wie sollte es beispielsweise der zweiköpfigen Redaktion des Industrie-IT-Magazins IT & Production  gelingen, zehnmal im Jahr ein rund hundertseitiges Heft mit selbst recherchierten und geschriebenen Texten zu füllen? (Hier ein aktuelles Beispiel).

Als Medienmarken greifen gedruckte Zeitungen und Zeitschriften und deren Onlineauftritte ineinander. Inhalte lassen sich für beide Medien aufbereiten und – das führt der Horizont-Artikel aus – Zielgruppen lassen sich digital besser segmentieren und mit speziellen Themen ansprechen. Das illustrieren beispielsweise die Newsletter der verschiedenen Titel, deren Themen sich der Leser zumeist selbst zusammenstellen kann. York von Heimburg weist zudem auf Social-Media-Kanäle hin. Sie bieten die Möglichkeit, Inhalte zu kanalisieren und Inhalte aus den einzelnen Medien thematisch zu verbreiten. Daraus zieht Roland Pimpl einen abenteuerlichen Schluss: „Hinter der Idee, Einzelinhalte – Texte, Bilder, Videos –, also Fragmente einer Website für Such- und Social-Medien zu optimieren, steckt ein bestimmtes Zukunftsbild: Der ganzheitlich komponierte Digitalauftritt eines Titels verliert an Bedeutung. Es zählt seine Verhackstückung für Google, Facebook und Co.“

Im Gegensatz zum gedruckten Medium lässt sich ein Onlinemedium deutlich selektiver nach den eigenen Interesse nutzen. Deshalb gibt es beispielsweise eine Suchfunktion auf jeder redaktionellen Website. Das stärkt aus meiner Sicht die Medienmarke als „vertrauenswürdigen Absender“, so York von Heimburg, eher als sie zu schwächen. Wenn er auch den „Verfall des Tausend-Kontakt-Preises“ beklagt, müsste eines den IDG-Vorstand bezogen auf sein Leitmedium doch beruhigen: Allein unter den oberen drei angeteaserten Beiträgen auf der Home ist immer mindestens einer als „Anzeige“ markiert. Es gibt sie noch, die guten Werbekunden, die keine Themenumfelder, sondern Medienmarken buchen.

Value Branding: Wie entstehen Technologiemarken?

„Vom hochwertigen Produkt zur wertvollen Marke“ lautet der Untertitel des neuerschienenen Fachbuchs „Value Branding“ . Darin erfahre man, so der Haufe-Verlag, wie es Technologieunternehmen gelingt, ihre anspruchsvollen Güter als Marken greifbar zu machen. Hält Autor Jürgen Gietl, was der Verlag verspricht? Eine Rezension.

(c) Haufe-Lexware GmbH & Co. KG
(c) Haufe-Lexware GmbH & Co. KG

„Das erste Fachbuch für Technologiemarken“: Recht forsch bewirbt Autor Jürgen Gietl sein Werk auf der Website Brand Trust .  Die Tatsache, dass Technologiemarken anders als Konsumgüter- oder Handelsmarken funktionieren, sollte man allerdings nicht überbewerten. Was für eine stringente Markenführung im Allgemeinen gilt, trifft sicher auch auf Technologiemarken zu. Jürgen Gietl hingegen betont nicht nur den Gegensatz zwischen B2B- und B2C-Marken, er spielt auch letztere gegen erstere aus. Zwischenüberschriften und Bemerkungen wie diese durchziehen das gesamte Buch: „Spitzentechnologie braucht keinen Werbehokuspokus“ (Seite 64).

Den braucht kein Produkt und keine Dienstleistung – und keine Marke: „Was Marken […] vor allem benötigen, sind unvergleichbare, beweisbar überlegene und einzigartige Spitzenleistungen. Nachhaltig erfolgreiche, führende Marken nutzen Werbung nur zur Sicherung der Markenattraktivität, nicht zum Aufbau der Marke. Erst wenn Sie etwas geleistet haben, können Sie es auch über sämtliche Markenkontaktpunkte kommunizieren.“ (Seite 35) Das ist so richtig wie banal.

Wie gelingt es nun, auf Spitzenleistungen basierende Marken zu etablieren? In 20 Handlungsgrundsätzen beschreibt der Autor das Vorgehen umfassend, anschaulich und mit vielen Beispielen. Zunächst gilt es, die Spitzenleistungen, die Existenzberechtigung des Unternehmens, zu identifizieren. Keinesfalls neu, aber sicher bedenkenswert die Erkenntnis: Marketing und Vertrieb müssen an einem Strang ziehen. Alle Marketingmaßnahmen dienen dem Vertrieb. Der Vertrieb wiederum trägt – bestenfalls in einem strukturierten Innnovationsprozess – Marktanforderungen und Einschätzungen von Kunden ins Unternehmen zurück.

Auswege aus der „Komplexitätsfalle“

Zu Recht warnt Jürgen Gietl eindringlich vor der „Komplexitätsfalle“. Je technischer und softwarelastiger Produkte sind, desto schwerer fällt es deren Entwicklern und Produzenten, sie in ihrem Nutzen für die Außenwelt nachvollziehbar zu erklären. Mit Übungen wie dem „Wertetrichter“ und dem „Ein-Wort-Kompressor“ (die plakativen Namen sind sicher Geschmackssache) gibt er Unternehmen Möglichkeiten der Selbstreflexion – als Basis des Markenaufbaus beziehungsweise der Schärfung des Markenkerns – an die Hand.

Erhellende Seitenblicke, etwa wie das Zusammenspiel mit Partnermarken gelingen kann, ergänzen den Band sinnvoll. Die Grundaussage („Konzentrieren Sie sich auf Ihre Spitzenleistung“) hätte Jürgen Gietl knapper und damit für den Fachleser „besser verdaubar“ formulieren können. Bisweilen hatte ich das Gefühl, immer neue Varianten desselben Gedankens präsentiert zu bekommen. Die Praxisbeispiele geraten allzu ausführlich und bestehen nicht selten aus langen Zitaten. Ergänzt um einige Online-Arbeitshilfen ist „Value Branding“ alles in allem zu empfehlen. Der Perspektivwechsel hin zum eigenen Leistungskern ist mit dem Buch gut nachvollziehbar. Die Umsetzung der Erkenntnisse wird sicher am besten gelingen, wenn man Fachleute aus Öffentlichkeitsarbeit und Marketing heranzieht – es müssen ja nicht die „Markengurus“ sein, vor denen der Autor so eindringlich warnt.